Allgemeines

Digitaler Geschäftsbericht des Studierendenwerks

Das Studierendenwerk hat seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2022 veröffentlicht. Ein Blick in das Zahlenwerk gibt Aufschluss über die Betriebsergebnisse in einem erneut herausfordernden Jahr.

GASTRONOMIE

Im Jahr 2022 besuchten die Studierenden aufgrund des Endes der Corona-Pandemie wieder fleißiger die Hochschulmensen. Insgesamt stiegen die Essenszahlen um 153 Prozent, von 683.883 Portionen im Jahr 2021 auf 1.750.540 im Jahr 2022.

Die Pandemie neigte sich dem Ende entgegen, dafür ergaben sich neue Herausforderungen: Aufgrund gestiegener Lebensmittelpreise und des beginnenden Ukraine-Kriegs kam es bereits im Frühling immer wieder zu Lieferengpässen und somit zu kleineren und größeren Abweichungen in den Mensaspeiseplänen. Alle Hebel wurden in Bewegung gesetzt, die geplanten Mahlzeiten und Zutaten gleichwertig zu ersetzen. Trotz großer Bemühungen war dies jedoch nicht immer möglich, was insbesondere bei den Studierenden für manche Enttäuschung im Mensaalltag sorgte.

Zusätzlich erforderten die allgemein schwierige Personalsituation nach Corona, die Umstellung von Kurz- auf Vollzeitarbeit und viele krankheitsbedingte Ausfälle zusätzliche Umplanungen und Angebotsreduzierungen. Im Frühsommer fehlte im gastronomischen Bereich ein nicht unerheblicher Teil der benötigten Personaldecke, sodass es unmöglich war, das gewohnte Vor-Corona-Angebot in den Mensen im vollen Umfang wieder aufzunehmen. Personalintensive Ausgabestellen – wie beispielsweise die beliebte Burgerbar – ließen sich längerfristig nicht besetzen.

Im Juni kam es aufgrund der sich bereits im Jahr 2021 abzeichnenden Inflation auch in den Mensen zu einer Preiserhöhung. Im Vergleich zu vielen anderen Kollegen in NRW reagierte das Aachener Studierendenwerk frühzeitig auf die angespannte wirtschaftliche Situation und beschloss außerdem eine Anhebung des Sozialbeitrags zum Wintersemester. Die Erhöhungen im Mensabereich fielen nach zwölf Jahren gleichbleibender Essenspreise jedoch recht moderat aus.


WOHNEN

Zurück zur Normalität hieß es im Jahr 2022 auch für die Bewohnerinnen und Bewohner in den 23 betriebenen Wohnheimen des Studierendenwerks: Mit Ausklingen der Pandemie und der herrschenden Corona-Regeln entspannte sich die Lage insbesondere beim Gemeinschaftsleben und den Zusammenkünften. Lernräume, Kellerbars und andere Freizeitbereiche konnten wieder genutzt werden und die geläufigen Hygienemaßnahmen waren wieder freiwillig.

Ein gewohntes Bild zeigte sich auch bei der Zimmerbelegung: Bereits zum Wintersemester 2021/2022 waren die Bewerberzahlen wieder drastisch angestiegen, dieser Trend setzte sich im Berichtsjahr weiter fort. Gemäß der monatlich aktualisierten Bewerberliste war der Bedarf an Wohnraum vom Studierendenwerk mit einem Höchststand von rund 6.500 Bewerberinnen und Bewerbern so hoch wie nie zuvor.

So erleichtert das Studierendenwerk über das Ende der Pandemie war, so schwierig gestaltete sich der Umgang mit dem im Frühjahr begonnenen Angriffskrieg auf die Ukraine. Priorität hatte hier zunächst die Unterstützung der in den Wohnheimen lebenden ukrainischen Studierenden, die zum Teil in einer Nacht-und-Nebel-Aktion in die Kriegsgebiete reisten, um ihren Verwandten und Freunden zur Seite zu stehen. Darüber hinaus wurde alles dafür getan, Notunterkünfte für geflüchtete Studierende zur Verfügung zu stellen.

Die drastische Erhöhung der Energiepreise veranlasste das Studierendenwerk im Herbst, die Betriebskosten in den Wohnheimen neu zu berechnen. Unvermeidbar war eine Mieterhöhung zu Beginn des neuen Jahres.

Hohe Auslastung

Die in den 23 Wohnanlagen vorhandenen Unterkünfte waren im Jahr 2022 fast durchgehend zu 100 Prozent ausgelastet. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Bettplätze in Aachen und Jülich blieb mit insgesamt 4.960 unverändert. Im Berichtsjahr wurden 2.080 Studierende mit Wohnraum versorgt (2021: 2.105). Die Vermittlung einer privaten Wohnanlage in der Haarener Gracht wurde im Berichtsjahr endgültig aufgegeben.


BAFÖG

Im Bereich der BAföG-Finanzierung bewilligte das Amt für Ausbildungsförderung im Jahr 2022 insgesamt 7.030 Erst- und Wiederholungsanträge. Zu den normalen Fallzahlen kamen die Studierenden hinzu, die aufgrund ihrer coronabedingten „Nullsemester“ – Semester, die förderungsrechtlich nicht berücksichtigt werden und zu einer längeren Förderungshöchstdauer führen – immer noch neue Anträge über ihre reguläre Förderungsdauer hinaus stellen konnten.

Unterstützt wurden die Studierenden im Berichtsjahr mit insgesamt rund 47 Millionen Euro. Die durchschnittliche Förderungsleistung pro Kopf betrug 553 Euro im Monat.


KINDERBETREUUNG

Einen großen Anteil an der Familienunterstützung Studierender haben die Kindertageseinrichtungen des Studierendenwerks: Bereits im Jahr 1971 eröffnete es seine erste Kinderkrippe, weitere vier Kindertageseinrichtungen folgten. Insgesamt stellt das Studierendenwerk heute 174 Plätze zur Verfügung. Die drei Kindertagesstätten Pusteblume, Sonnenstrahl und Königshügel sowie die Kinderkrippe Piccolino versorgen die Kinder der Aachener Studierenden und Hochschulbeschäftigten. Die Kinderkrippe Wolkennest betreut zwölf unter Dreijährige auf dem FH-Campus in Jülich.

Die personelle Lage in den Einrichtungen des Studierendenwerks gestaltete sich, wie in vielen anderen Kitas bundesweit auch, zeitweise sehr schwierig. So verzeichnete der Kita-Bereich im Jahr 2022 eine hohe Fluktuation bei seinen Beschäftigten, darüber hinaus mussten die Leitungen viele krankheitsbedingte Ausfälle hinnehmen. Trotzdem gelang es stets, die Kitas personell so zu besetzen, dass es den Kindern an nichts mangelte. Ab Mitte des Jahres entspannte sich die Lage und es gab wieder wesentlich mehr Bewerberinnen und Bewerber auf die freien Stellen.

AUSBLICK

Das Studierendenwerk erwartet eine angespannte wirtschaftliche Situation, da davon ausgegangen wird, dass es weiterhin zu großen Preissteigerungen und stagnierenden Zuschüssen des Landes kommen wird, eine Bewertung der Entwicklungen aber kaum möglich sein dürfte. Dennoch kann die gesamtwirtschaftliche Lage des Studierendenwerks sowohl kurz- als auch langfristig als für die Zukunft stabil eingeschätzt werden. Der im Geschäftsbericht enthaltene Lagebericht gibt Interessierten eine detaillierte Übersicht zur Finanz- und Vermögenslage des Studierendenwerks.

Der Geschäftsbericht für das Jahr 2022 ist als digitale Version veröffentlicht worden.
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