Wohnen

50 Jahre Otto-Petersen-Haus

Seit 50 Jahren ein gutes Team:
Walter, Theodore und die zwei Ottos

Ob sie schön sind, darüber lässt sich streiten. Aber unumstritten ist, dass sie seit Jahrzehnten das Bild der Aachener Skyline prägen: die Studentenwohntürme des Studierendenwerks Aachen an der Rütscher Straße. Der erste, das Otto-Petersen-Haus, feiert in diesen Tagen sein 50-jähriges Bestehen.

Schon auf dem Toledoring in Richtung Aachen-Zentrum sieht man die vier „Herren“ in den Himmel ragen: die Häuser Otto-Petersen, Otto-Intze, Theodore-von-Kármán und Walter-Eilender. Zusammen bilden sie den Türme-Komplex, in dem das Studierendenwerk Aachen seit Jahrzehnten über 900 Wohnplätze an Studierende vermietet. 1962 beschlossen das Studierendenwerk und die Stadt, am Fuße des Lousbergs neuen Wohnraum für die damals rund 10.000 Studierenden in Aachen zu schaffen. Zu diesem Zeitpunkt betrieb das Studierendenwerk bereits zwei Wohnanlagen, das Studentendorf im Eckertweg (Baujahr 1953) und das „Hilton“ in der Turmstraße (Baujahr 1961). Drei Jahre dauerte es schließlich, bis der erste Turm in der Rütscher Straße stand und am 1. Mai 1965 das erste Studentenzimmer zum Bezug freigegeben wurde. Der Bau der „Kollegen“ verlief dann Schritt für Schritt: 1966 folgte das Otto-Intze-Haus, 1968 das Theodore-von-Kármán-Haus und das Walter-Eilender-Haus.

Rund 3 Millionen D-Mark betrugen die Baukosten für das aus 17 Wohnetagen bestehende „OPH“, das Dreifache investierte das Studierendenwerk in die ab 1989 erfolgte Kernsanierung der vier Anlagen, die bis 2006 andauern sollte. Eine Entscheidung, die den bis zu 60 Meter hohen Türmen das Dasein rettete, denn nach nur 25 Jahren drohte ihnen aufgrund ihres schlechten Zustands das vorzeitige Aus. Heute ist man froh, dass sie geblieben sind – nach wie vor gehören sie zwar nicht zu den modernsten Anlagen des Studierendenwerks, aber mit 180 Euro für ein Einzelzimmer inklusive sämtlicher Nebenkosten sind sie mit die günstigsten Unterkünfte, die das Aachener Zentrum derzeit zu bieten hat. Darüber hinaus verfügen zwei der vier Häuser mittlerweile über etliche Apartments und Doppelapartments.

Bei den Studierenden sind die Türme beliebt. Nicht unbedingt wegen des Wohnkomforts – die Größe eines Flurzimmers mit Waschbecken beträgt heute wie damals etwa zwölf Quadratmeter –, sondern vielmehr wegen des unvergleichlichen Blicks über Aachen, der zentralen Lage, der gut organisierten studentischen Selbstverwaltung und nicht zuletzt der legendären Partys in den Kellerbars wie beispielsweise der Motorbar im OPH. Gründe, dort zu wohnen, gibt es genug, aber auch Nichtbewohner zieht es immer wieder gerne dorthin: Events wie das alljährlich stattfindende Türmefest, der Lousberglauf und der Tower-Fun-Run suchen in der Studierendenszene ihresgleichen.

Über 50 Jahre Türme freut sich nicht nur das Studierendenwerk als Betreiber, sondern auch die Bewohnerinnen und Bewohner. So wird dem Türmefest und dem Lousberglauf (3. und 8. Juli) eine gemeinsame Festwoche vorangehen, die für die Studierenden kleine Events und Überraschungen bereithält.

 

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