Wohnen

Happy Birthday, Studentendorf!

© Hochschularchiv RWTH Aachen

Vor 70 Jahren wurde unser Wohnheim im Eckertweg, das Aachener Studentendorf, als eines der ersten Studierendenwohnheime Deutschlands eröffnet. Die Errichtung des Dorfes mit insgesamt 183 Unterkünften war unter anderem einer Stiftung des Hohen Kommissars der Vereinigten Staaten (McCloy-Stiftung) zu verdanken, die den gemeinschaftlichen Zielen der USA, Großbritanniens und der Bundesrepublik, insbesondere der Demokratisierung der jungen, sich bildenden Bevölkerung, dienen sollte. Das Dorf wurde in Anlehnung an amerikanische und britische Vorbilder konzipiert, die die Idee des studentischen Campuslebens aufgegriffen hatte. Nach der Entnazifizierung und der Neuordnung der deutschen Hochschulen herrschte hier bewusst ein demokratisch geprägter Denkansatz vor.

Zeitzeugen zufolge war das Leben im Studentendorf sehr bereichernd für die Entwicklung aller durch den Krieg gegangenen Studierenden, also auch für die der Frauen. Insbesondere in geistiger und kultureller Hinsicht hatten viele einen großen Nachholbedarf und genossen die Gemeinschaft sowie das Recht auf freie Entfaltung.

Anfang der 1970er-Jahre sollte das Studentendorf durch eine zusätzliche Bebauung erweitert werden. Aufgrund des vehementen Widerstands der Dorfbewohner lehnte das Ministerium für Wissenschaft und Forschung den Antrag des Studentenwerks jedoch ab.

Das System der studentischen Selbstverwaltung im Studentendorf war richtungsweisend. Auch wenn es heute keinen Tutor mehr gibt, der seine Freundin heiraten muss, um dort mit ihr zu leben, sind viele der Strukturen beibehalten worden. Sie sind charakteristisch für das heutige Wohnheimleben.

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