Essen & Trinken

Mensa to go mit grünem Gewissen

Aachen, 16. November. Als größtem sozialen Dienstleister im Aachener und Jülicher Hochschulbereich ist es dem Studierendenwerk wichtig, seine vielfältigen Angebotsleistungen umweltschonend und nachhaltig weiterzuentwickeln. Eine der größeren Maßnahmen wird am 18. November die Einführung eines flächendeckenden Mehrwegsystems im Mensabereich sein.

Seit Beginn der Corona-Zeit werden die Mensagerichte häufiger als sonst zum Mitnehmen verkauft, und es zeichnet sich ab, dass sich dieser Trend noch weiter fortsetzen wird. Um dadurch entstehenden Einwegverpackungsmüll zu vermeiden, wird das Studierendenwerk nun in allen Mensen wiederverwendbare Behälter für Essen und Getränke an die Studierenden ausgeben. Arnold Mattes, Leiter der Gastronomie im Studierendenwerk, sieht darin einen wichtigen Beitrag zur umweltverträglichen Ausgestaltung seiner neun Mensen: „Der Umstieg auf ein Mehrwegsystem hat im gastronomischen Bereich des Studierendenwerks höchste Prioriät, und wir freuen uns, dieses Projekt nun gemeinsam mit den Studierenden starten zu können. Das ist ein richtungsweisendes Signal und kann nur der Anfang einer nachhaltigen Hochschulgastronomie sein.“

Studierende befürworten Mehrweglösung
Das neue Mehrweggeschirr wird per App ausgeliehen, ohne dass die Gäste ein Pfand entrichten müssen. Das gab den Ausschlag, auf das System des Münchner Unternehmens Relevo zurückzugreifen. „Die pfandfreie Lösung auf Leihbasis halten wir für eine sehr gute Lösung“, so Mattes. „Wir wissen aber auch, dass der Erfolg, wie bei jedem anderen Mehrwegsystem, das Umweltbewusstsein der Gäste voraussetzt. Dies ist letzten Endes entscheidend.“

Dass die meisten der momentan rund 4.000 studentischen Mensagäste dieses Umweltbewusstsein mitbringen, weiß der Allgemeine Studierendenausschuss der RWTH (AStA RWTH), der die Umstellung auf ein Mehrwegsystem von Beginn an mit vorangetrieben hat. Bei einer im letzten Jahr erfolgten Erhebung wurde deutlich, dass Nachhaltigkeit auch ein großes Thema bei den Studierenden selbst ist. „Unsere Umfrage hat ergeben, dass 95 Prozent der befragten Studierenden sich ein Mehrwegsystem wünschen. Wir sind sehr froh, dass es jetzt so weit ist“, so Maxime Metzler, Projektleiterin für Nachhaltigkeit im AStA. Ihr Referat wurde im Vorfeld mit eingebunden, wertvolle Unterstützung gibt es nun beim Einführungsprozess: Den Start begleitet der AStA unter anderem mit einem Anleitungsvideo von Studierenden für Studierende, um bei den ersten Schritten zu helfen.

Einfaches Handling
Und so soll der Mehrweg in der Praxis funktionieren: Die Studierenden laden sich im Vorfeld die Relevo-App herunter und registrieren sich. Zur Ausleihe scannen sie den QR-Code auf dem ausgegebenen Geschirr und nehmen den mit Essen gefüllten Behälter mit nach Hause. Innerhalb einer 14-tägigen Ausleihfrist können sie das leere Geschirr an der Geschirrrückgabe zurückgeben und die Ausleihe durch das Scannen eines Rückgabe-QR-Codes am Geschirrband beenden. Um die Rückgabefrist nicht zu verpassen, erinnert der Systemhersteller vor Ablauf per E-Mail. Eine gewisse Verbindlichkeit wird geschaffen, indem eine Versäumnisgebühr entrichtet werden muss, sobald das Leihgut nicht rechtzeitig zurückgegeben wird. So wird eine sehr hohe Rückgabequote erreicht, was das System besonders nachhaltig macht. Weitere Vorteile: Das Relevo-Geschirr besteht aus 100 Prozent recycelbarem Kunststoff, es ist BPA-frei, spülmaschinen- und mikrowellenfest sowie auslauf- und bruchsicher.

Das Unternehmen Relevo ist mit seinem System bundesweit unterwegs. Besonders häufig kommt die App-Lösung mittlerweile in den Hochschulmensen zum Einsatz. Erfahrungsgemäß sei die Rückgabeakzeptanz gerade unter den Studierenden extrem hoch, berichtet David Winkel, Key Account Manager bei Relevo. „Nun freuen wir uns auf die erfolgreiche Partnerschaft mit dem Studierendenwerk Aachen und die gemeinsame Einsparung von Einwegmüll. Mit unserer smarten Mehrweglösung bieten wir den über 60.000 Studierenden die Möglichkeit, Essen zum Mitnehmen nun auch mit grünem Gewissen zu genießen, und gehen somit gemeinsam und aktiv in Richtung Zero Waste.“


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Anleitungsvideo vom AStA der RWTH Aachen

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