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Studierendenwerk veröffentlicht Geschäftsbericht 2021

Das Studierendenwerk hat seine Geschäftszahlen des Jahres 2021 veröffentlicht. Welche Bedeutung hatte das zweite Corona-Jahr in wirtschaftlicher Hinsicht? Ein Blick in das Zahlenwerk gibt Aufschluss über die Auswirkungen auf die Betriebsergebnisse in einem erneut schwierigen Jahr.

GASTRONOMIE

Das Arbeiten im gastronomischen Bereich war auch im Jahr 2021 mit vielen Restriktionen verbunden, deren Erfüllung erneut Organisations- und Improvisationsvermögen verlangte. Die 3G-Regel beispielsweise erforderte aufwendige Einlasskontrollen und neue Leitsysteme. Beschäftigte aus der Logistik, den Mensen, dem Catering Service und dem Reinigungsdienst wechselten ihre Einsatzorte und wurden zu Kontrolleuren an den Eingängen. Und auch der Arbeitsschutz unter Corona-Bedingungen sorgte für neuen internen Organisationsbedarf.

Umsatzverluste

Aufgrund des stark eingeschränkten Betriebs gab das Studierendenwerk im Jahr 2021 noch einmal deutlich weniger Essen in den Mensen aus als im Vorjahr, denn durch den Wegfall der Präsenzveranstaltungen an den Hochschulen wurden die geöffneten Mensen das ganze Jahr hindurch weniger frequentiert. Die Zahl der ausgegebenen Essen fiel insgesamt um rund 232.000 auf 684.000 (2020: 916.000), was einen Verlust von ungefähr einem Viertel ausmacht. Entsprechend drastisch verminderten sich die Verkaufserlöse: Der Umsatz reduzierte sich um etwa ein Drittel von 3 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 2,1 Millionen Euro. Zwar zog der Betrieb insbesondere in der Mensa Academica im Oktober zum Wintersemester wieder an, in anderen Einrichtungen blieben höhere Besucherzahlen jedoch noch lange aus. Maßgeblich war auch, dass hochschulfremde Gäste nach der Coronaschutzverordnung zeitweise gar keinen, später nur als Genesene oder Geimpfte Zutritt hatten.

WOHNEN

Hohe Auslastung

Schon zu Jahresbeginn ließen sich weitaus weniger Zimmerabsagen wegen Corona verzeichnen als in den Monaten davor. Offenbar rechneten viele Studierende mit einer baldigen Rückkehr zum Präsenzunterricht an den Hochschulen. Trotzdem erfolgten auch immer noch einige spontane Absagen. Unter hohem Einsatz gelang es stets zur rechten Zeit, neue Mieterinnen und Mieter zu finden, sodass es selten zu Corona-bedingten Leerständen kam. Der Grund für Mietausfälle lag hauptsächlich in der Nichtvermietung von sanierungsbedürftigen Unterkünften. Die Mietausfälle bezifferten sich auf rund 150.000 Euro bei Gesamtmieteinnahmen von 13,3 Millionen Euro.

Bewerberzahl auf hohem Niveau

Mitte des Jahres entspannte sich die Situation weitestgehend, sodass auch die Bewerberzahl schnell wieder ihr ehemaliges Niveau von etwa 4.700 erreichte (Stand WS 21/22). Diese Entwicklung hing unter anderem mit den gelockerten Einreisebestimmungen für Studierende aus dem Ausland zusammen, aber auch mit der Aussicht auf Präsenzunterricht und ausreichenden Impfangeboten im Hochschulbereich zum Wintersemester.

Konstante Mieten

Die Mietpreise blieben konstant. Die Durchschnittsmiete in den Wohnheimen des Studierendenwerks lag unverändert bei 233 Euro und zählt damit im Vergleich zu den übrigen Studierendenwerken in NRW nach wie vor zu den niedrigsten. Am günstigsten wohnten die Studierenden in den Flurzimmern mit Gemeinschaftsküche und Gemeinschaftsbad, die inklusive aller Nebenkosten unter 200 Euro im Monat kosten.

BAFÖG

Die Zahl der Antragstellungen auf BAföG verringerte sich: Insgesamt stellten 8.434 Studierende einen Antrag, damit 120 weniger als noch im Jahr 2020. Bewilligt werden konnten davon 7.667 Anträge (2020: 7.781). 2.509 davon waren Erstanträge (2020: 2.859), 5.158 Wiederholungsanträge (2020: 4.922). Die Zahl der tatsächlich Geförderten – Studierende, die im Berichtsjahr Fördergelder erhalten haben – belief sich auf 6.901 (2020: 7.003). Daraus ergibt sich eine Förderungsquote von 11,9 Prozent. Diese betrug im Vorjahr noch 12,1 Prozent. Insgesamt ist von einem ungefähren Antragsminus von etwa 1,5 Prozent auszugehen.

KINDERBETREUUNG

In seinen fünf Kindertageseinrichtungen stellte das Studierendenwerk 174 Plätze zur Verfügung. Die drei Kindertagesstätten Pusteblume, Sonnenstrahl und Königshügel sowie die Kinderkrippe Piccolino versorgten mit insgesamt 162 Plätzen die Kinder der Aachener Studierenden und Hochschulbeschäftigten. Die Kinderkrippe Wolkennest betreute zwölf unter Dreijährige auf dem FH-Campus in Jülich.

Zusätzliche Gruppe

Zu Beginn des Jahres zeichnete sich in der Kita Pusteblume ab, dass nicht alle Kinder der U3-Gruppe im Sommer einen Platz in der Ü3-Gruppe erhalten werden. Nach einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Elternbeirat und Abteilungsleitung erteilte das Jugendamt schließlich die Genehmigung für eine zweite Ü3-Gruppe mit 20 Kindern. Diese wurde ab August 2021 übergangsweise im Turnraum der Kita Pusteblume untergebracht. Neue Räume sollten im benachbarten Studierendenwohnheim Mattschö-Moll-Weg entstehen.

AUSBLICK

Das Studierendenwerk erwartet eine angespannte wirtschaftliche Situation, da davon ausgegangen wird, dass es weiterhin zu großen Preissteigerungen kommen wird, eine Bewertung der Entwicklungen aber kaum möglich sein dürfte. Dennoch kann die gesamtwirtschaftliche Lage des Studierendenwerks sowohl kurz- als auch langfristig als für die Zukunft stabil eingeschätzt werden. Der im Geschäftsbericht enthaltene Lagebericht gibt Interessierten eine detaillierte Übersicht zur Finanz- und Vermögenslage des Studierendenwerks.

Der Geschäftsbericht für das Jahr 2021 ist als digitale Version veröffentlicht worden.
zum kompletten Bericht

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