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100 Jahre Haus der Studentenschaft: Als das Menü noch 70 Pfennig kostete

Am 8. November 1925 öffnete das „Haus der Studentenschaft“, heute Hauptsitz des Studierendenwerks Aachen, seine Türen. Mit einem Festakt im alten Theatersaal wurde das Jubiläum würdig gefeiert. Eine Ausstellung im Erdgeschoss der Mensa Academica beleuchtet die bewegte Geschichte des Gebäudes.

Wie sah das Verwaltungs- und Mensagebäude am Pontwall früher aus? Wie hat sich dieser zentrale Ort für Aachens Studierende im Laufe eines Jahrhunderts verändert? Rund 100 Gäste begaben sich im Theatersaal mit dem Studierendenwerk auf eine spannende Zeitreise. Moderator Robert Esser führte charmant durch das bunte Programm und unterhielt die Gäste bestens.

Ein Meilenstein für die Studierendenhilfe

Sebastian Böstel, Geschäftsführer des Studierendenwerks, eröffnete den Festakt und hob die Bedeutung des Hauses hervor: „Der 8. November 1925 markiert einen Meilenstein. Dieses Gebäude legte den Grundstein für die Studierendenhilfe, die sich über die Jahrzehnte stetig weiterentwickelt hat und aus Aachen nicht mehr wegzudenken ist. “

Zu den vielen Gratulanten zählte auch NRW-Kultur- und Wissenschaftsministerin Ina Brandes. „Dieser Ort hat über Generationen hinweg das studentische Leben in Aachen geprägt. Was einst in bescheidenen Räumen begann, ist heute ein wichtiger Bestandteil der Aachener Hochschullandschaft“, erklärte sie per Videobotschaft. Auch Aachens neuer Oberbürgermeister Dr. Michael Ziemons begrüßte die Gäste. In seiner Rede betonte er die Solidarität, die er mit den Leistungen des Studierendenwerks verbindet.

Professor Dr. Elisabeth Beusker von der Fakultät für Architektur an der RWTH sprach über die architektonische Entwicklung des Gebäudes, das teilweise vom Bauhaus-Architekten Hans Schwippert entworfen wurde. Höhepunkt des Abends war eine Talkrunde mit ehemaligen und heutigen Studierenden, darunter der 91-jährige Karl-Egon Reuter. Gerührt erzählte er von seiner Zeit als Theater spielender Student im Haus der Studentenschaft in den 1950er-Jahren.

Ein Spiegel studentischer Welten

Die am selben Tag eröffnete Ausstellung im Erdgeschoss zeigt eindrucksvolle Texte und Bilder und erzählt die Geschichte des Hauses mit all seinen Höhen und Tiefen. Ursprünglich für 2020 zum 100-jährigen Bestehen des Studierendenwerks geplant, musste die Ausstellung wegen der Pandemie verschoben werden. Nun präsentiert sie die Geschichte des Hauses der Studentenschaft in kompakter Form.

Ute von Drathen, verantwortlich für die Unternehmenskommunikation des Studierendenwerks, berichtet: „Als wir 2020 das Jubiläum vorbereiteten und die Geschichte des Studierendenwerks recherchierten, wurde uns schnell klar, dass wir die vielen Geschichten vom Pontwall erzählen müssen. Fünf Jahre lag das Konzept in der Schublade. Umso mehr freuen wir uns, dass das Jubiläum des Gebäudes den perfekten Anlass bot, die Entwürfe wieder hervorzuholen.“ Gemeinsam mit der Agentur wesentlich setzte sie die Ausstellung um. Saskia Petermann, die bereits viele Ausstellungen in Aachen realisiert hat, erklärt: „Unser Ziel war es, die vorhandene Architektur und Werbeflächen so zu nutzen, dass sich die Ausstellung nahtlos einfügt. Das war anspruchsvoll, aber auch eine schöne Aufgabe. “

QR-Codes führen zu weiteren Bildern, Videos und Audioslides. Die Ausstellung ist bis zum 30. Januar 2026 während der Öffnungszeiten der Mensa Academica zu sehen. 


Zum virtuellen Rundgang durch die Geschichte des Studierendenwerks

Geschichte Haus der Studentenschaft

Bilder zum Download (Bilder: Andreas Steindl)

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