Essen & Trinken

Das StW Aachen kocht für Flüchtlinge

Notversorgungskonzept für Flüchtlinge in Kornelimünster
© Schnelle Hilfe für Kornelimünster

Die gestrige Ankündigung von rund 300 Flüchtlingen in Kornelimünster erforderte spontanes Handeln vonseiten der Stadt Aachen. Schnell reagierte auch das Studierendenwerk Aachen, das mit der vorübergehenden Essensversorgung der Bedürftigen beauftragt wurde.

Gestern musste es schnell gehen – um 16 Uhr ging der erste Anruf der städtischen Feuerwehr im Studierendenwerk Aachen ein: Hunderte von Flüchtlingen seien auf dem Weg zum Inda-Gymnasium in Kornelimünster, wo die Stadt Aachen innerhalb weniger Stunden eine vorübergehende Notunterkunft eingerichtet hatte. Die Betriebsleitung der Mensa Academica reagierte umgehend und holte die schon in den Feierabend verabschiedeten Köche zurück an den Mensaherd: Die Aufgabe lautete, mehrere Hundert Portionen Eintopf für die Ankömmlinge zuzubereiten.

„Wir haben mit dem Spontaneinsatz natürlich ebenso wenig gerechnet wie die Stadt“, berichtet Peter Schröder, Betriebsleiter der Mensa Academica. „Wir mussten erst einmal Arbeitskräfte organisieren und die Logistik abstimmen, um das Essen auch bis zur vereinbarten Zeit fertigstellen zu können. Glücklicherweise waren sofort einige Mitarbeiter bereit, kurzfristig einzuspringen.“ Um 12 Uhr nachts kam dann ein weiterer Anruf, um die Frühstücksversorgung für den nächsten Morgen abzustimmen. Eingebunden wurde das Studierendenwerk aufgrund eines mit der Stadt Aachen, Fachbereich Feuerwehr, abgeschlossenen Kooperationsvertrags zur „Versorgung mit Warmverpflegung im Großschadensfall“, wonach das Studierendenwerk sich dazu bereit erklärt hat, mit einem zeitlichen Vorlauf von sechs Stunden den betroffenen Menschen warme Verpflegung bereitzustellen. „Wir haben hier die Möglichkeit, in unserer Großküche Notfallverpflegung für mehrere Hundert Leute zuzubereiten, deswegen ist es für uns selbstverständlich, hier auszuhelfen“, sagt Gregor Neumann, Bereichsleiter des gastronomischen Bereichs. Seit einem Jahr besteht der Kooperationsvertrag, gestern wurde er zum ersten Mal in die Tat umgesetzt.

Für zwei Wochen ist die Notversorgung angesetzt, mit jeweils Frühstück, Mittag- und Abendessen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im gastronomischen Bereich bedeutet das, die Versorgung in ihren normalen Mensaalltag zu integrieren. Zusätzliche Arbeit, die von der Bereitstellung von Tellern und Besteck über die Speisenzubereitung bis hin zur Abstimmung der Abholung reicht. Peter Schröder, der mit seinem Team am Pontwall täglich bis zu 5.000 Gäste versorgen muss, ist jedoch zuversichtlich. „Wir werden das irgendwie hinbekommen, auch wenn gerade die vorlesungsfreie Zeit und somit die Urlaubszeit vieler Beschäftigten begonnen hat.“

 

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