Wohnen

Lebendiges Wohnquartier für Studierende in Aachens Innenstadt

© Studierendenwerk Aachen
  • Studierendenwerk Aachen möchte leerstehendes Institutsgebäude in modernes Wohnheim umwandeln
  • Idealer Standort: Planungsfläche grenzt an bestehende Liegenschaft des Studierendenwerks am Seilgraben
  • Projektentwicklung im Rahmen eines geschlossenen Landeswettbewerbs
  • Bis zum Jahresende werden erste Ergebnisse erwartet

 

In Aachen fehlt es nach wie vor an günstigem studentischem Wohnraum: Über 6.000 Bewerberinnen und Bewerber befinden sich fast das ganze Jahr hindurch auf der Warteliste des Studierendenwerks und hoffen auf einen Platz in einem der 21 Wohnheime.

Als die RWTH Aachen vor zwei Jahren den Betrieb ihrer Lehr- und Lernräume in der Rochusstraße 2 aufgab, bekundete das Studierendenwerk sofort Interesse an dem in die Jahre gekommenen Gebäude, um dort ein neues Wohnheim zu errichten. Im Frühjahr 2024 stimmte der städtische Planungsausschuss schließlich der Auslobung eines Architektenwettbewerbs zu. Sebastian Böstel, Geschäftsführer des Studierendenwerks, freut sich über die Möglichkeit, das Wohnangebot an diesem Standort erweitern zu können: „Das Gebäude ist besonders interessant für uns, da das rückwärtige Hofgelände unmittelbar an den Terrassengarten unseres Wohnheims Seilgraben grenzt. Die Bedingungen sind dadurch ideal, um ein lebendiges innerstädtisches Wohnquartier von hoher Qualität für die Studierenden zu schaffen.“

Das Bauvorhaben unterliegt dem öffentlich geförderten studentischen Wohnungsbau und befindet sich in der Innenstadt in unmittelbarer Nähe zu vielen Einrichtungen der RWTH Aachen. Planungsgrundlage ist eine attraktive Nachverdichtung durch Umbau, Neubau oder Erweiterung auf dem Grundstück zwischen dem Gebäude Rochusstraße und dem bestehenden Wohnheim am Seilgraben. Mithilfe eines Landeswettbewerbs erhoffen sich Studierendenwerk, Stadt, Architektenkammer und das Land NRW besonders innovative Lösungsvorschläge.

Entwürfe für 5.700 Quadratmeter Plangebiet
Das Objekt Rochusstraße umfasst ein Grundstück von insgesamt rund 1.386 Quadratmetern, das dem Studierendenwerk von der Stadt Aachen in Erbpacht zur Verfügung gestellt wird. Zusammen mit dem Grundstück des Wohnheims Seilgraben beläuft sich das Plangebiet auf 5.700 Quadratmeter. Im Gespräch ist die Erweiterung um 120 neue studentische Unterkünfte, die als Einzelzimmer und Wohngemeinschaften angeboten werden.

Die einzureichenden Gestaltungsentwürfe sollen die Kriterien des „einfachen Bauens“ erfüllen. Diese beziehen sich nicht nur auf den wirtschaftlichen Betrieb des Gebäudes, sondern beinhalten außerdem wichtige Aspekte wie Nachhaltigkeit sowie die Auswahl von Bauform, Materialien und technischem Ausbau. Ziele sind unter anderem die Minimierung der Gebäudetechnik und die Nutzung erneuerbarer Energien. „Einige dieser Vorgaben sind wichtige Bestandteile des Masterplans AACHEN*2030“, so Sebastian Böstel. „Ansonsten ist der Anforderungskatalog bewusst sehr offen gestaltet, um möglichst viel Spielraum für unterschiedliche Lösungsansätze zu bieten.“

Preisgeld in Höhe von 96.000 Euro
Hauptausrichter des Wettbewerbs ist das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW. Das Projekt soll einen Beitrag zur Planungs- und Baukultur in Nordrhein-Westfalen leisten und Impulse für zukunftsfähige Wohnformen im geförderten Wohnungsbau liefern. Ausschreibung und Organisation hat das Büro für Architektur und Städtebau compar aus Dortmund übernommen. Zum Fach- und Sachpreisgericht zählen neben renommierten Architektinnen und Architekten auch Studierende sowie Vertretungen der Stadt und des Studierendenwerks. Insgesamt 25 Architekturbüros sind beteiligt. Das Preisgeld für die drei Erstplatzierten beträgt rund 85.000 Euro; zudem werden zwei Anerkennungspreise in Aussicht gestellt.

Die Abgabefrist der Arbeiten läuft bis Anfang November, die Jury tagt gegen Ende des Jahres. Mittlerweile hat das Projekt Fahrt aufgenommen: Im August fand eine Ortsbesichtigung für die teilnehmenden Büros statt, gefolgt von einem intensiven Rückfragenkolloquium mit dem Preisgericht. Sebastian Böstel: „Wir sind sehr gespannt auf die Entwürfe!“

Zurück