Finances

AStA kritisiert BMBF-Überbrückungsdarlehen

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Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hatte vergangene Woche das Konzept für ein Hilfspaket für Studierende vorgestellt, die aufgrund der Corona-Pandemie in eine finanzielle Notlage geraten sind und das zehnte Fachsemester noch nicht überschritten haben. Ab Mai sollen sie ein vorerst zinsloses Darlehen in Höhe von monatlich 650 Euro beantragen können.

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der RWTH bewertet diese Lösung als unzureichend. Studierende, die  ihre Nebentätigkeit nicht mehr ausüben können, sollen sich nicht verschulden müssen. „Nachdem wir als Studierendenschaft bereits zwei Monate lang von Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, alleine gelassen wurden und die Arbeit auf ehrenamtlich Tätige abgewälzt wurde, fühlt sich diese ‚Lösung‘ wie ein Schlag in die Magengrube an“, so Johann Vohn, AStA-Referent für Soziales.

Da das BAföG in den vergangenen Jahren vom BMBF nicht ausreichend an die finanziellen Bedürfnisse von Studierenden angepasst wurde, beziehen nur rund 12 Prozent der Studierenden in Deutschland eine Förderung durch das BAföG, so der AStA weiter. Somit gebe es Studierende aus einkommensschwachen Familien, die nicht BAföG-berechtigt sind und sich deshalb verschulden müssen, trotz finanzieller Notlage. Auch internationale Studierende zählten dazu. Durch das vom BMBF vorgelegte Konzept sehen sich nun noch mehr Studierende dazu gezwungen, sich zu verschulden oder ihr Studium abzubrechen.

Dem AStA erschließt sich nicht, warum Studierende, die das zehnte Fachsemester überschritten haben, keinen Anspruch auf das Darlehen des BMBF haben. Dies sei mit der Realität vieler Studiengänge an der RWTH nicht vereinbar. Gerade Studierende, die bei ihrer Studienfinanzierung auf Nebentätigkeiten angewiesen sind, seien in der Regel länger immatrikuliert, als die Regelstudienzeit es vorgibt.

Auch sei es nicht nachvollziehbar, warum bei dem Hilfspaket zwischen nationalen und internationalen Studierenden unterschieden werde. Von der Krise seien alle Studierenden betroffen, internationale sogar meist stärker. Sollten sie nicht mehr in der Lage sein, ihre Miete zu zahlen, sei eine Rückreise in ihre Heimat zurzeit ausgeschlossen.

Der AStA fordert eine schnellstmögliche Änderung des Konzepts, damit es sich besser an den Lebensbedingungen der Studierenden in finanziellen Notlagen orientiert. Zudem soll die Hilfe vom Staat schneller erbracht werden.

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